[Rda-info-liste] (Schaffner) Beziehungskennzeichnung

rda-info-liste at lists.dnb.de rda-info-liste at lists.dnb.de
Mon Jun 8 08:34:14 CEST 2015


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
 
ergänzend zu den Ausführungen von Frau Wiesenmüller bzgl.
Beziehungskennzeichnungen im OBV:

Wir haben uns dafür entschieden, dass nur Codes erfasst und physisch im
Datensatz vorgehalten werden. Je nach Funktion werden diese Codes in die
Textform umgewandelt (hierfür gibt es entsprechende Tabellen): Für die Anzeige,
für den Datenaustausch etc.
Für die Anzeige generieren wir aus den Codes Textformen mit Binnen-I, z.B.
"VerfasserIn", "HerausgeberIn". Für den Datenaustausch wurde die männliche Form
festgelegt, d.h. hierfür generieren wir bspw. aus dem Code "edt" die Textform
"Herausgeber".
Für die Erfassung gibt es hier Auswahllisten, die die Textformen anzeigen, um
den richtigen Code auszuwählen. In den Daten selbst, wie schon gesagt, werden
aber nur die Codes geführt.
 
Beispiel in der Katalogisierung in Aleph:
​
und entsprechend in der Anzeige:
 
Herzliche Grüße,
Verena Schaffner
 
 

____________________________

Mag. Verena Schaffner, MSc

Die Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbH
Raimundgasse 1/3
A-1020 Wien, Österreich

Tel: +43 1 403 51 58-60
Mobiltel.: +43 676 662 88 62
E-Mail: verena.schaffner at obvsg.at <mailto:verena.schaffner at obvsg.at>


​​

 

> rda-info-liste at lists.dnb.de hat am 7. Juni 2015 um 16:30 geschrieben:
> 
>  Liebe Frau Payer,
> 
>  natürlich hätte es erheblichen Charme, wenn man bei einem Mann "Verfasser"
> und bei einer Frau "Verfasserin" als Beziehungskennzeichnung schreiben könnte
> (wobei es allerdings sicher auch Schwierigkeiten geben würde: nicht immer kann
> man das Geschlecht aus dem Namen sicher ableiten, und dann gibt es noch die
> Fälle, die nicht in die Männlein-Weiblein-Dichotomie passen).
> 
>  Diese Differenzierung würde aber mit dem Wunsch-Szenario kollidieren: Die
> Beziehungskennzeichnung soll als Code ausgetauscht werden. Dafür kommen
> derzeit nur die MARC-Codes in Frage, und bei diesen gibt es keine
> Differenzierung nach Geschlecht. Folglich muss der Code in einer Form
> angezeigt werden, die für Männer *und* Frauen passend ist.
> 
>  In der AG RDA wurde keine Vorgabe gemacht, wie diese Form aussehen soll -
> theoretisch kann es jeder Verbund/jede Bibliothek so machen, wie es dort
> gewünscht ist. In der Diskussion zeigte sich, dass die Ansichten sehr stark
> differieren. M.W. präferiert die DNB das generische Maskulinum. Für die
> KollegInnen aus der Schweiz und aus Österreich war eine Form ohne Gendering
> hingegen nicht akzeptabel. Im Lehrbuch haben wir deshalb im Haupttext mehrere
> Varianten gezeigt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit); für die Lösungen haben
> wir uns dann halt für eine Variante entschieden.
> 
>  Leider ist das Wunsch-Szenario - nur der Code wird ausgetauscht - derzeit
> nicht so einfach umzusetzen: Ein Problem ist, dass es gar nicht für jede
> RDA-Beziehungskennzeichnung einen MARC-Code gibt (in einem solchen Fall bleibt
> dann nur der wenig aussagekräften Code "oth" für "other"); manchmal stimmen
> auch die Definitionen aus RDA und den MARC-Codes nicht genau überein (z.B.
> Definition "Mitwirkender" ist nicht identisch mit der des Codes "ctb" für
> "contributor"). Viel besser wäre es, wenn man als eindeutige Identifikatoren
> die URIs aus der RDA Registry verwenden könnte. Das erlaubt MARC aber derzeit
> nicht.
> 
>  Außerdem gibt es wohl auch teilweise Probleme mit den Codes in den
> Lokalsystemen. Für die Implementierung wurde jedenfalls festgelegt, dass die
> Beziehungskennzeichnungen bis auf weiteres sowohl als MARC-Code als auch in
> textueller Form ausgetauscht werden sollen. Wirklich glücklich bin ich damit
> nicht, weil es eigentlich im Widerspruch zum Sinn eines Codes steht. Mir ist,
> ehrlich gesagt, auch nicht ganz klar, wie man damit umgeht, dass z.B. im OBV
> "VerfasserIn" erfasst werden wird und bei der DNB "Verfasser". Da muss es dann
> doch wieder zusätzliche Umwandlungsschritte geben??? Vielleicht kann jemand
> von den ImplementierungsspezialistInnen dazu etwas sagen.
> 
>  Selbst wenn man auf die URIs aus der RDA Registry umsteigen könnte, so gäbe
> es auch dort keine Differenzierung nach Geschlecht. Ich halte dies auch für
> richtig - es geht bei der Beziehungskennzeichnung wirklich nur um die
> Benennung einer bestimmten Funktion. Wenn man nach einer Kombination aus einer
> Funktion und einem bestimmten Geschlecht suchen will, dann wäre dies
> umzusetzen als z.B. "Beziehungskennzeichnung=Code für author UND
> Geschlecht=weiblich" etc. Damit wäre man dann auch flexibel und könnte auch
> andere Arten von Gender-Recherchen ermöglichen.
> 
>  In der GND haben wir ja schon lange ein Feld für das Geschlecht; auch nach
> RDA ist die Erfassung des Geschlechts möglich (RDA 9.7). Wenn man
> Gender-Suchen ermöglichen will, müsste man dieses Feld konsequent besetzen.
> 
>  Viele Grüße
>  Heidrun Wiesenmüller
> 
> 
> 
>  Am 06.06.2015 um 17:35 schrieb rda-info-liste at lists.dnb.de
> <mailto:rda-info-liste at lists.dnb.de> :
> 
>      > > 
> >      Liebe Frau Wiesenmüller, liebe Listenmitglieder,
> > 
> >      eine Frage habe ich zu den Beziehungskennzeichnungen bei Personen im
> >      Deutschen:
> > 
> >       laut Ihrem Lehrbuch darf man das generische Maskulinum und die Formen
> >      /-in bzw. das große I benutzen "Verfasser, Verfasser/-in und
> > VerfasserIn"
> >      (Basiswissen RDA S. 127). Damit kann ich dann aber nicht eine Suche
> > nach
> >      weiblichen Verfassern starten, wenn das überhaupt vorgesehen ist. Wenn
> >      man sich schon die Mühe mit diesen Kennzeichungen macht, warum kann man
> >      dann nicht konkret von z.B. "Sänger" oder "Sängerin" sprechen? Das wäre
> >      dann zumindest eine Information und man muss nicht in der GND nach dem
> >      Geschlecht suchen.
> > 
> >      Schöne Grüße
> >      Margarete Payer
> > 
> > 
> > 
> > 
> > 
> > 
> >      _______________________________________________
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