[rak-list] (Nicht viel) Neues aus San Diego

[Bernhard Eversberg]

Offizielle Materialien zu den Präsentationen liegen m.W. noch nicht vor.
Hier sind drei Blog-Berichte, zu denen man jeweils ein paar Kommentare
findet:

Metadata Blog [Metadata Interest Group, ALCTS]
"News from the front: briefings from RDA test participants"
http://www.alcts.ala.org/metadatablog/2011/01/news-from-the-front-briefings-from-rda-test-participants/#comment-576

Metadata Interchange [Galen Charlton]
"Onward, by fits and bounds?"
http://galencharlton.com/blog/?p=80

Metadata Matters [Diane Hillman]
"Irresistible apology of the day"
http://managemetadata.org/blog/2011/01/09/irresistible-apology-of-the-day/


Eine Entscheidung der primären Tester (LC/NLM/NAL), und nur das wäre
eigentlich berichtenswert, wird spätestens zur ALA Annual erwartet,
und das wäre am 23.-29.6. in New Orleans. Die Möglichkeit einer
negativen Entscheidung hat der LC-Vertreter nicht ausgeschlossen. Er
meinte auch, man müsse sich an eine größere Bandbreite der Daten-
qualität gewöhnen. Das liegt auf der Linie von Frankfurt, von wo wir
dasselbe schon mal gehört haben. (Ob man freilich mutwillig die Vielfalt
noch zusätzlich verbreitern sollte?)
Chicago hat aber schon entschieden, weiterhin nach den Vorgaben des
Tests zu katalogisieren (was ja aber noch längst nicht Voll-RDA ist).

Besorgnis klang an, daß sich eine Kluft zwischen wissenschaftlichen
und öffentlichen Bibliotheken auftun werde. (Aus Kalifornien wurde z.B.
bekannt, daß der Staat alle Zuschüsse zu den Public Libraries streichen
will. Wer wird unter solchen Auspizien von RDA reden? Und die PLs haben
ohnehin längst fast kein eigenes Katalogisierpersonal mehr, man ist
froh, von irgendwo irgendwelche Daten zu kriegen.)

Die Aussagekraft des Tests wurde von mehreren als gering eingestuft,
hat man doch erstens alles auf der Basis des nur geringfügig
modifizierten MARC21 gemacht (das die Progressiveren loswerden wollen),
zweitens nur wenige Optionen überhaupt in den Test einbezogen, und wird
drittens die Auswirkungen und insbes. den Nutzen einer Umstellung somit
kaum überzeugend darstellen oder bewerten können.

Aber warten wir mal ab.

B.Eversberg