[rak-list] Neu: Hathi

Armin Stephan armin.stephan at augustana.de
Tue Sep 30 15:21:31 CEST 2008


Na ja, eine Initiative, die sich recht früh ankündigt. Die neue Website sieht 
seriös aus, aber das Kernstück, die Recherche nach den Dokumenten, fehlt 
noch.

Und was ist das für ein seltsamer Slogan: "There's an Elephant in the 
library"?

Vermutlich kennt man in Amerika unsere Redewendung vom Elephanten im 
Porzellanladen nicht ... ;-)


Am 30 Sep 2008 um 13:29 hat Bernhard Eversberg geschrieben:

> 
> Langsam muß man doch mal fragen, wo denn die Millionen
> digitalisierten
> Bücher der Google-Teilnehmerbibliotheken zu finden sind. Klar, alle
> sind
> im Google-Booksearch zu finden und damit mag man zufrieden sein.
> 
> Eine US-Initiative ist damit nicht zufrieden, sondern will das
> Material
> auf eigene Weise in einem gemeinsamen Pool zusätzlich vorhalten
> und
> auf eigene Weise zugänglich machen. Dieser Tage wurde bekannt, daß
> dazu
> ein Konsortium unter dem Namen "Hathi Trust" gegründet wurde (das
> sei
> Hindi für "Elefant").
> 
>    http://www.hathitrust.org/
> 
> Hathi soll eine Plattform bieten nicht nur für GB-Digitalisate,
> sondern
> auch für Material aus anderen Projekten.
> Es gibt zur Zeit 13 Mitglieder:
>      * Indiana University
>      * The University of Chicago
>      * University of Illinois
>      * University of Illinois at Chicago
>      * The University of Iowa
>      * University of Michigan
>      * Michigan State University
>      * University of Minnesota
>      * Northwestern University
>      * The Ohio State University
>      * Penn State University
>      * Purdue University
>      * University of Wisconsin-Madison
> und neue sind willkommen (in München zaudert man wohl noch).
> Hathi macht bibliographische Daten der Dokumente verfügbar,
> zunächst
> aber leider nur in einem recht simplen Format, z.B. nur mit
> Verf.Angabe
> und ohne Namensansetzung wenigstens des ersten Verf. Gleichwohl kann
> man
> daraus Datensätze machen, die man in einen eigenen Katalog
> einspeisen
> könnte, um die Titel auffindbar zu machen. Nur ca. 18% davon sind
> frei
> verfügbar (vornehmlich Erscheinungen vor 1923), also public
> domain.
> In den Daten sind sie gekennzeichnet.
> MARC-Daten rauszurücken traut man sich wohl wieder mal nicht,
> vermutlich
> aus demselben Grund wie immer: OCLC hat den Daumen drauf.
> Es wäre wohl weniger für Einzelbibliotheken sinnvoll, sich die
> Daten
> in den OPAC reinzuziehen, als für Verbünde, wenn sie denn
> ausreichend
> tauglich wären.
> Daten der neu eingehenden Digitalisate macht Hathi täglich
> verfügbar, es
> handelt sich meist um mehr als 500 am Tag. Monatlich wird
> kumuliert.
> 
> Ein eigenes Suchsystem ist erst im Aufbau, darüber weiß man noch
> nicht viel.
> 
> Insgesamt aber wieder mal ein Beispiel, wie die Bibliothekswelt
> durch
> ihre extreme Heterogenität in der freien Bereitstellung von Daten in
> der
> heutigen interaktiven und interoperablen Netzwelt einfach nicht
> recht
> Fuß fassen kann und damit zusehends weiter an Boden verliert. Es
> ist
> doch ganz klar, daß man dem Google Booksearch ein in wichtigen
> Punkten
> besseres Angebot entgegensetzen könnte. GB kann nicht
> "zusammenführen,
> was zusammengehört", ganz kurz gesagt, jedenfalls nicht mit einer
> irgendwie definierbaren Zuverlässigkeit - genauso wie der normale 
> Google. Das geht halt nur mit kontrollierten, normierten Daten.
> 
> 
> B.Eversberg
> 
> 
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Mit freundlichen Gruessen
Armin Stephan
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