[rak-list] Sinn der RAK-List? (war: Veröffentlichung des RDA-Gesamtentwurfs)
Heidrun Wiesenmüller
wiesenmueller at hdm-stuttgart.de
Thu Jul 3 11:04:05 CEST 2008
Lieber Herr Eversberg,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
> Aber Scherz beiseite - muß man nicht jetzt endlich mal die Frage stellen
> Ist die RAK-LIST noch sinnvoll?
Es ist sicher an der Zeit, dass sich die RAK-LIST einen neuen Namen
zulegt - wie wäre es denn z.B. ganz neutral mit "Diskussionsliste zu
Fragen der Formalerschließung" (FE-LIST) oder "Diskussionsliste zu
Katalogisierungsfragen" (KATA-LIST)?
Richtig ist natürlich auch, dass es sich nicht gerade um die lebendigste
bibliothekarische Mailingliste im deutschsprachigen Raum handelt.
Nichtsdestoweniger finde ich, dass sie weiterhin ein "Lebensrecht" hat.
Es ist einfach gut, ein Forum zu haben, mit dem man die an
Formalerschließung Interessierten gezielt erreichen kann. Dass die sich
alle schon von der Liste abgemeldet haben sollten, nur weil dort nicht
(mehr) so viel läuft, glaube ich nicht. Als problematisch werden doch
eher diejenigen Listen empfunden, auf denen so viel Traffic kommt, dass
man sich fast davon erschlagen fühlt. Dies ist ja gerade bei wichtigen
amerikanischen Listen wie der RDA-LIST oder NGC4LIB der Fall (in den
entsprechenden Ordnern habe ich auch schon wieder Hunderte von Mails
stehen, die ich noch sichten müsste) - umso mehr freuen sich dann die
stillen RAK-LIST-Leser darüber, wenn Herr Eversberg die allerwichtigsten
Infos daraus in die RAK-LIST transportiert.
> 1. Die Teilnehmer (wie viele sind es überhaupt? Ist das hier eine
> One-man-show vor leeren Bänken?) haben an diesem Diskussionsthema
> kein Interesse mehr,
Dass bei den Listen-Aktivitäten inzwischen so vieles auf Ihren Schultern
lastet, lieber Herr Eversberg, ist natürlich absolut nicht fair. Umso
mehr möchte ich mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie dennoch so
unermüdlich weitermachen. Ich bin sicher, dass Sie keineswegs "vor
leeren Bänken" auftreten, sondern dass auch viele andere Ihre Beiträge
intensiv verfolgen.
Die Gründe für die geringere Listenaktivität in der letzten Zeit sind
sicher vielschichtig. Ein Aspekt, den man dabei m.E. nicht unterschätzen
darf, ist der ungeheure Arbeitsanfall für diejenigen, die auf regionaler
und/oder nationaler Ebene in offiziellen Gremien mitarbeiten. Die Zahl
der Sitzungen, zusätzlichen Arbeitsgruppen, zu lesenden Papiere,
abzugebenden Stellungnahmen, auszuarbeitenden Konzepte etc. scheint
immer noch mehr zuzunehmen (und natürlich macht es die Sache nicht
gerade leichter, dass man vieles auf Englisch durcharbeiten und sich in
Feinheiten der angloamerikanischen Katalogisierungstradition einarbeiten
muss), eine ganze Reihe von gewaltigen Projekten (z.B. Formatumstieg,
GND) sollen parallel bewältigt werden - und dies alles unter dem
Eindruck einer großen Unsicherheit, was mit dem Regelwerksumstieg
wirklich auf uns zukommen wird. Dass unter diesen Umständen die Energie
erlahmt, die Diskussion auch noch in anderen Foren zu betreiben, ist
sicher bedauerlich (denn eigentlich bräuchten wir in der Tat mehr
Informationen für ein breiteres Publikum, mehr Input von der Basis und
mehr Diskussionen), aber vielleicht auch ein bisschen verständlich.
Bei der Gelegenheit kann ich es mir nun doch nicht verkneifen, an die
Wirtschaftlichkeitsberechnung der Firma Kienbaum zu erinnern, die damals
ja kaum Mehrkosten für den Umstieg prognostiziert hat. Wer möchte mal
ausrechnen, wieviele Personenjahre jetzt schon in den Umstieg geflossen
sind? Und dabei stehen wir m.E. immer noch erst am Anfang...
Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller
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Prof. Heidrun Wiesenmüller M.A.
Hochschule der Medien
Fakultät Information und Kommunikation
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