[rak-list] Kritik an RDA

Bernhard Eversberg ev at biblio.tu-bs.de
Thu Feb 23 10:42:55 CET 2006


Die National Library of Medicine hat sich zu RDA in einem zweiseitigen
Papier, verbreitet über RDA-L, kritisch geäußert. Man sieht RDA als
"largely a cosmetic revision, rather than a high-level reexamination of 
content", und man befürchtet, daß einige lange bekannte Probleme der
AACR nicht behoben werden. Daraus resultiere die Gefahr einer für
ALA und das Bibliothekswesen insgesamt peinlichen Entwicklung, daß
nämlich Bibliotheken RDA entweder (wegen hoher Umstellungskosten) dann
nicht annehmen oder sich nur einzelne Regeln herauspicken.
Man plädiert dafür, sich mehr Zeit zu lassen - 2008 erscheine als
zu optimistisch.

Der mir am wichtigsten erscheinende Punkt ist dieser:
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• Concept of Elements

RDA remains too ISBD-centric and this is a problem that is important to 
address now, rather than later.  The most egregious example is that RDA 
continues to refer to the concept of “notes”, an anachronistic concept 
in an era where data displays are configurable.   Another is the 
placement of numbering in section Chapter 2.6 which is not a logical 
arrangement, in our view.

We strongly believe that RDA should be reconstituted and expressed in 
terms of elements.  The rules should state “record” the information in a 
certain element and provide guidance on what should be recorded.  The 
“how to record” should be determined based on the convention chosen by 
the library (e.g., ISBD, MARC 21, or other).
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Auf deutsch: (meine Anmerkungen in [])

Element-Konzept
RDA bleibt zu stark auf ISBD fixiert, und dieses Problem sollte man
unverzüglich angehen. Das schlimmste Beispiel hierbei ist, daß RDA
unverändert von "Fußnoten" redet, ein anachronistischer Begriff,
wenn wir heute konfigurierbare Datenanzeigen haben. Anderes Beispiel:
die Plazierung der "Numerierung" in Kap. 2.6, die in unseren Augen
wenig logisch ist.

Wir sind überzeugt, daß RDA neu gefaßt werden muß, und zwar dann
so, daß überall mit "Elementen" operiert wird. Die Regeln sollten
stets sagen, daß eine Information in einem bestimmten Element zu
erfassen ist [und nicht z.B. "make a note..."], und die Regeln
sollten dazu anleiten, *was* zu erfassen ist. Das *wie" der
Erfassung soll den Konventionen überlassen bleiben, die die
Bibliothek verwendet (z.B. ISBD, MARC21 o.a.)
[Damit ist wohl gemeint, welche Tags oder welche Interpunktion verwendet
werden. Die "Elemente", von denen das Regelwerk spricht, sollen
natürlich dort nicht mit MARC-Feldnummern bezeichnet werden! Obwohl
alle Katalogisierer sich in diesen Nummern ausdrücken.]




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