[rak-list] Winkelklammer und Berlin-Frage

Angela Rinschen Angela.Rinschen at fes.de
Wed Feb 8 10:33:32 CET 2006


Liebe RAK-List,

hier eine Anfrage aus der täglichen Katalogisierungspraxis (hoffentlich nicht zu profan):

Seit Dezember 2004 haben wir ein Problem mit den Ansetzungen von Körperschaften mit Landesverbänden in der GKD.
Es handelt sich hierbei um Landesverbände u.Ä., die in ihrem offiziellen Namen Städte enthalten, die mit den Namen von Stadtstaaten identisch sind, also Berlin, Hamburg, Bremen, Oldenburg, Wien, etc. 
Diese Städte/Stadtstaaten wurden früher als Ordnungshilfe in <Winkelklammern> gesetzt, seit Dezember 2004 sollen laut Beschluss der GKD-Expertengruppe (gefasst auf der 3.Sitzung im Dezember 2002 (!) TOP 10.1) die Winkelklammern entfernt und die Körperschaftsnamen durchgeschrieben werden, also z.B.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands / Landesorganisation Bremen

Zudem steht in der Anlage zu diesem Beschluss, dass gegenteilige Ansetzungen ggf. korrigiert werden und Titelsplitts (Berlin / Berlin, West / Berlin, Ost) zu einem Datensatz vereinigt werden sollen.
Also, statt
Sozialdemokratische Partei Deutschlands / Landesverband <Berlin, West>

Sozialdemokratische Partei Deutschlands / Landesverband Berlin ??

Hier beginnen unsere Schwierigkeiten.
Zunächst einmal haben wir ein grundsätzliches Problem damit, dass dieser Beschluss der Expertengruppe unseres Wissens nach immer noch nicht offiziell veröffentlicht und somit nicht "gültig" für alle ist.
In der GKD/ZDB wird er jedoch schon angewendet.

Aufgrund unseres Sammelgebiets (Parteien und Gewerkschaften) haben wir eine Vielzahl von Landesverbänden sowie Kreis- und Bezirksverbänden (bei denen analog verfahren werden soll) und aufgrund unseres Katalogisierungsprogramms (Allegro C) müssen wir Änderungen in der Ansetzungsform per Hand einzeln in allen Datensätzen der "dranhängenden" Monographien nachvollziehen. 
Natürlich wollen wir keine "falschen" Ansetzungen stehen lassen, anderseits wollen wir auf keinen Fall in Hunderten von Datensätzen Korrekturen durchführen, die dann einige Zeit später eventuell erneut geändert werden müssen, weil ein anderer Beschluss gefasst wird.
Zudem erscheint uns die nachträgliche Vereinigung von Berlin <West> und Berlin <Ost> historisch eindeutig falsch und auch nach RAK-WB (§ 421) problematisch.

Somit nun endlich unsere Fragen:

1) Ist dieser Beschluss der GKD-Expertengruppe allgemein bekannt?
2) Ist die Vorgehensweise so haltbar, daß ohne ausreichende Bekanntmachung/Veröffentlichung Änderungen in der GKD ausgeführt werden und somit Bibliotheken auf für sie "rätselhafte" Ansetzungen stoßen?
3) Gibt es noch andere Bibliotheken, die ein Problem damit haben, daß sie nun teilweise unterschiedliche Ansetzungen haben, da die Zeitschriften über die ZDB geänderte Ansetzungen haben aber die Monographien leider noch unter "alten" Ansetzungen stehen?
Wie gehen Sie damit um?

Mit freundlichen Grüßen aus Bonn

Annette Euskirchen und Angela Rinschen



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