[rak-list] Sitzung des Standardisierungsausschusses 12. 5. 2005
Johann Winkler
johann.winkler at UNIVIE.AC.AT
Fri May 13 14:20:53 CEST 2005
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Herr Armin Stephan hat mit Bezug auf meine gestrige Aussendung um
erläuternde Hintergrundinformation gebeten.
Gemeint waren die in der Sitzung der EGFE am 24. 2. behandelten Sachfragen,
zu denen Frau Henze am 24. 2. ersucht wurde, in ihrem Bericht vor dem
Standardisierungsausschuss am 12. 5. präzisere Aussagen und Vorgaben
einzufordern.
Ich nenne also beispielhaft:
* Die künftige Regelung für hierarchisch aufzubauende Datensätze
allgemein, die bis dato leichtfertig und pauschal in der Schublade der
Forderung nach flacheren Hierarchien abgelegt war, obwohl es sehr
fundiert etwa von Kollegen Eversberg dazu seit langem sehr konkrete
Beiträge gibt; damit zusammenhängend der gesamte Bereich der Lokaldaten auf
Exemplarebene.
* Die in der Sitzung der EGFE wiederholt geäusserten Zweifel an der
Realisierbarkeit des übervollen (Sonderregeln!!) und ungemein engen
Zeitplans vor allem wegen der befürchteten und ausdrücklich als nicht
leistbar bezeichneten Doppel- bis Mehrfacharbeit aus Vorhaben, für die
vertiefungsfähige Ergebnisse aus früheren Arbeitsaufträgen längst vorliegen.
Dazu als einziges Beispiel die Frage der Festlegung von Sucheinstiegen:
Im Fall der Übernahme von AACR3 gelten wohl die dort dann festgeschriebenen
Vorgaben. Was man darüber hinaus wenn überhaupt allenfalls für den
eigenen Bereich zu definieren wünscht, steht als Modellvorschlag
ausformuliert und öffentlich seit langem in den RfK, für die natürlich
grundsätzlich gilt, dass im Fall des Falles dann eben die Bestimmungen von
AACR3 statt AACR2 Geltung hätten. Diese Aktualisierung würde nichts daran
ändern, dass die RfK die jetzt so lautstark propagierten internationalen
Tendenzen längst angenommen und in beispielhaften Kapiteln umgesetzt
haben.
* Einhellig gewünscht war in diesem Zusammenhang überdies an Stelle
der bisher allzu beiläufigen Aussagen des Lenkungsgremiums ein im Wortlaut
klares und unmissverständliches Bekenntnis, unter bestimmten Voraussetzungen
(z.B. mit Deutsch als Arbeitssprache) AACR3 als kommendes Regelwerk für den
deutschsprachigen Bereich übernehmen und zur Anwendung bringen zu wollen.
Diesbezüglich ist aber wie Kollege Eversberg heute schon angemerkt hat
absolute Transparenz in der Entscheidungsfindung Voraussetzung. Geheime
Kabinettpolitik mit Verbotsklauseln für die wenigen Eingeweihten ist der
falsche und im Hinblick auf die Verantwortung unserer bibliothekarischen
Öffentlichkeit gegenüber prinzipiell nicht akzeptable Weg.
Mit freundlichen Grüssen und guten Wünschen für ein frohes Pfingstfest,
Johann Winkler
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Johann Winkler
Universitätsbibliothek Wien
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