<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=UTF-8" http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
    <div class="moz-cite-prefix">Liebe Frau Payer,<br>
      <br>
      ja, wir werden uns das in der Themengruppe anschauen.<br>
      <br>
      Ich glaube, dass das Problem in der richtigen Interpretation des
      Falls 1 c) des LC-PCC PS zu 19.2.1.1.1 liegt. Ich finde diesen
      Fall reichlich schwierig; wir müssen uns damit wohl noch einmal
      beschäftigen und vielleicht auch amerikanische KollegInnen um Rat
      fragen. Maxwell beschränkt sich leider darauf, ein Beispiel aus
      dem LC-PCC PS zu wiederholen.<br>
      <br>
      Viele Grüße<br>
      Heidrun Wiesenmüller<br>
      <br>
      <br>
      Am 21.06.2015 um 12:07 schrieb <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:rda-info-liste@lists.dnb.de">rda-info-liste@lists.dnb.de</a>:<br>
    </div>
    <blockquote
cite="mid:9af93e46035c7e8d4e20a4ff003ceeff.squirrel@mail.hdm-stuttgart.de"
      type="cite">
      <pre wrap="">Liebe Frau Wiesenmüller, lieber Herr Berger,

über die Haupteintragung für die Körperschaft bei einer Dissertation bin
ich auch gestolpert. Die Frage ist doch u.a., ob das Entstehen bei der
Körperschaft so weitgehend auszulegen ist.
Da RDA die Bestimmungen von AACR2 21.1B2 (Eintragung unter einer
Körperschaft) übernommen hat, liegt es nahe mal die Interpretation in den
USA anzusehen.
Bei dem Beispieltitel setzt die LoC Marina Molin Pradel in Feld 100, die
SuB findet man in 710.
Das entspricht m.E. der kurzen Inhaltsbeschreibung der Dissertation (im
Katalog der SuB Hamburg zu finden).
Und: wenn man bei D-A-CH tatsächlich vorhat, in solchen Fällen die
Haupteintragung unter der Körperschaft zu verlangen, müsste man dann nicht
eine Zusatzregel für Dissertationen verlangen, denn Pflicht ist ja nur der
erste geistige Schöpfer. Bei einer Dissertation erwartet man aber den
Namen des Dissertanten.

Bitte schauen Sie sich das doch noch mal in der Themengruppe an. Man wird
ja wohl leider einiges schlucken müssen, aber man sollte doch versuchen
die Haupteintragungen möglichst weit einzuschränken. Schade, wir hatten in
den 90ziger Jahren den Traum von der Vereinfachung des Regelwerks u.a. mit
dem Vorschlag keine Haupteintragungen mehr unter Körperschaften.

Schöne Grüße
Margarete Payer

</pre>
      <blockquote type="cite">
        <pre wrap="">Lieber Herr Berger,

die Behandlung von Körperschaften ist in der angloamerikanischen
Tradition deutlich anders, als wir es von RAK gewohnt sind. Das verlangt
uns zugegebenermaßen öfter ein "Schlucken" ab.

Nach RDA ist es keine Seltenheit, dass ein Werk sowohl einen oder
mehrere menschliche geistige Schöpfer als auch einen oder mehrere
körperschaftliche geistige Schöpfer hat. Und in diesem Fall ist klar
festgelegt, dass die (erste) Körperschaft als erster geistiger Schöpfer
gilt, also (nach alter Terminologie) die Haupteintragung erhält. Das
steht in RDA 6.27.1.3 Ausnahme (vgl. Lehrbuch S. 80). Wenn also die SUB
Hamburg hier geistiger Schöpfer ist, dann muss sie auch in MARC 110
stehen und nicht in 710.

Die Regeln, wann eine Körperschaft geistiger Schöpfer ist (RDA
19.2.1.1.1), sind schwierig genug. Ich glaube, wir tun uns keinen
Gefallen, wenn wir sie durch weitere diffizile Unterscheidungen noch
mehr verkomplizieren. Ich kann keinen Grund erkennen, warum die
Beschreibung eines Handschriftenbestands einer Institution nicht unter
19.2.1.1.1 a) iii) fallen sollte: Es werden doch die "Ressourcen"
(gemeint: der Besitz) der Körperschaft behandelt, und als Beispiele sind
in der Regelwerksstelle explizit auch Kataloge aufgeführt. Und das Werk
ist auch "administrativ" (in dem etwas merkwürdigen Verständnis von
RDA), da der Handschriftenkatalog natürlich auch von der Körperschaft
selbst benutzt wird.

Das einzige, was man vielleicht in Frage stellen könnte, ist, ob auch
die Voraussetzung erfüllt ist - dass das Werk von der Körperschaft
stammt (wegen des Charakters als Dissertation). Es gibt im Rahmen der AG
RDA seit kurzem eine Themengruppe "Körperschaften als geistige
Schöpfer"; wir können uns den Fall da nochmal ansehen.

Zur Beziehungskennzeichnung "Verfasser/-in" für eine Körperschaft, die
geistiger Schöpfer ist: Ich fand das anfangs auch etwas
gewöhnungsbedürftig, aber es ist von der Definition her absolut
abgedeckt - "eine Person, eine Familie oder eine Körperschaft, die für
die Schaffung eines Werks verantwortlich ist, das im Wesentlichen aus
Text besteht (...)." Und was sollte man denn sonst nehmen?

Die Beziehungskennzeichnung "Zusammenstellende/-r" im Lehrbuch sollte
übrigens keine Herabwürdigung der Leistung von Frau Tinius sein. Dies
ist ebenso eine Beziehungskennzeichnung für einen geistigen Schöpfer und
nicht etwa nur für einen Mitwirkenden. Frau Horny und ich haben durchaus
diskutiert, ob wir in diesem Fall "Verfasser/-in" oder
"Zusammenstellende/-r" verwenden sollen. Wir haben uns dann auf eine
Regel geeinigt, die u.E. einfach zu merken und zu unterrichten ist:
"Zusammenstellende/-r" haben wir für alle Werke vom Typ
Bibliografie/Wörterbuch/Verzeichnis/Katalog/Lexikon verwendet. Natürlich
könnte man auch bei derartigen Werken wieder differenzieren und
überlegen, ob "Verfasser/-in" besser geeignet ist, wenn die Einträge
umfangreich sind. Aber dann muss wieder über jeden Fall einzeln
nachgedacht werden... wollen wir das wirklich?

Ihren Hinweis auf den hohen Bildanteil bei unserem "Altägypten"-Beispiel
habe ich nicht verstanden, sorry. Die Entscheidung über die geistigen
Schöpfer ist davon jedenfalls unabhängig.

Viele Grüße
Heidrun Wiesenmüller


Am 18.06.2015 um 12:16 schrieb <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:rda-info-liste@lists.dnb.de">rda-info-liste@lists.dnb.de</a>:
</pre>
        <blockquote type="cite">
          <pre wrap="">Liebe Kundige,

[auf der allegro-Liste aufgepickt]

mir scheint hier ein "Handschriftenkatalog" der zudem noch Dissertation
ist, unter der Hauptverfasserschaft der bestandshaltenden Institution
angesetzt zu sein. Da weiss entweder jemand nicht was ein
"Handschriften-
katalog" ist oder hat jedenfalls die Analogie zu "Bestandskatalogen von
Museen" m.E. deutlich zu weit getrieben?

Immerhin ist die Verfasserin nicht wie beim Beispiel "Altaegypten in
Braunschweig" (13-22 von "Basiswissen RDA", m.E. etwas mit Vorsicht
zu geniessen, einiges haengt wohl am sehr hohen Bildanteil) zur blossen
Zusammenstellerin herabgestuft worden, sondern darf Verfasserin bleiben.

Selbst wenn ich schlucke, dass sowohl die Staatsbibliothek (als
Besitzerin
der beschriebenen Bestaende) als auch die Wissenschaftlerin eine
angeblich gleichgeartete Funktion als geistige Schoepfer eines
Textwerks,
vulgo "Autoren" haben, kann man dann der Disserentin nicht wenigstens
die
"Hauptverantwortlichkeit" unterstellen und sie nach MARC 1XX bringen?
(Die Fiktion ist ja eigentlich, dass PromovendInnen sich erstens
freiwillig
und zweitens selber fuer ihr Thema entscheiden...)

Ich meine ausserdem, den Anspruch in Ehren, Bestandsbildnern und
Bestands-
haltern eine Bruecke zu bauen, damit ein Bezug auf Werkebene notiert
werden kann, d.h. weil sie in irgendeiner Weise konstitutiv fuer das
Werk
ist (ohne Sammlung keine Beschreibung ihrer Teile) und daher als
geistiger Schoepfer gilt und zudem ein "administratives" Werk ueber
die / der Koerperschaft vorliegt (die Sammlung als Teil der Bibliothek
hat von der Bibliothek vergebenen Nummern, nach denen sich die
Beschreibung sicher richtet, die Regel passt aber besser auf Kurzlisten
mit Kaufpreis und Zugangsdatum ...), muss man diese zugegeben nicht
unwichtigen Verantwortlichkeiten dann wirklich als "Autorschaft"
codieren, damit sie auf der Werkebene in den MARC-Datensatz passen?

viele Gruesse
Thomas Berger


-------- Weitergeleitete Nachricht --------
</pre>
          <blockquote type="cite">
            <pre wrap="">Seit gestern liegen bei DNB RDA-Testdaten in MARC21 vor:


<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://datendienst.dnb.de/cgi-bin/mabit.pl?userID=testdat&amp;pass=testdat&amp;cmd=login">http://datendienst.dnb.de/cgi-bin/mabit.pl?userID=testdat&amp;pass=testdat&amp;cmd=login</a>

Es handelt sich um die Datei  TitelTestRelease03_2015.mrc
Man findet ebenda auch eine XML-Version derselben Daten.

Hier ein Beispiel aus der ersteren Datei, umgewandelt mit  MARCEDIT:

=LDR  01243nam a2200301 c 4500
=001  1200000021
=003  DE-101
=005  20150409140331.0
=007  tu
=008  150226s2002\\\\gw\|||||\||||\00||||ger\\
=016  7\$2DE-101$a1200000021
=020  \\$a3895002690$cHardcover$93-89500-269-0
=035  \\$a(DE-599)DNB1200000021
=040  \\$a1240$bger$cDE-101$d1240$erda
=041  \\$ager
=044  \\$cXA-DE-HE
=110  2\$0(DE-588)44643-9$0(DE-101)000446432$aStaats- und
Universitätsbibliothek
Hamburg Carl von Ossietzky$eVerfasser$4aut
=245  10$aKatalog der griechischen Handschriften der Staats- und
Universitätsbibliothek Hamburg$cvon Marina Molin Pradel
=264  \1$aWiesbaden$bDr. Ludwig Reichert Verlag$c2002
=300  \\$a331 Seiten$bIllustrationen$c25 cm
=336  \\$aText$btxt$2rdacontent
=337  \\$aohne Hilfsmittel zu benutzen$bn$2rdamedia
=338  \\$aBand$bnc$2rdacarrier
=490  1\$aSerta Graeca$vBand 14
=502  \\$bDissertation$cUniversität Hamburg$d2000
=655
\7$0(DE-588)4113937-9$0(DE-101)041139372$aHochschulschrift$2gnd-content
=700  1\$0(DE-588)123653614$0(DE-101)123653614$aMolin Pradel,
Marina$eVerfasser$4aut
=830  \0$aSerta Graeca$vBand
14$w(DE-101)026451034$w(DE-600)2160900-7$9ba214$7as
</pre>
          </blockquote>
          <pre wrap="">viele Gruesse
Thomas Berger



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