[rak-list] AW: Verlagsorte ausserhalb Deutschlands jedoch MARC-Ländercode gw in Fremddaten DNB

Don Mar 20 13:38:33 CET 2014

Lieber Herr Rohde,
liebe Frau Herwirsch,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass der Sachverhalt bezüglich des falschen Ländercodes "gw" für Verlagsorte ausserhalb Deutschlands in den Datenlieferungen der Deutschen Nationalbibliothek weitestgehend behoben werden konnte.

Wie Herr Heuvelmann damals richtig vermutet hatte, wurden unzulässige Default-Werte übernommen. Der Ursprung des Problems lag jedoch in dem Import vom Format ONIX nach Pica. Der Ländercode wurde dabei in das falsche Unterfeld übertragen. Die Bereinigung des Fehlers hat einige Zeit in Anspruch genommen. Seit Anfang März werden die korrekten Ländercodes ausgeliefert. Einige wenige fehlerhafte Sätze gibt es zurzeit noch. Deren Bereinigung erfordert jedoch eine gründliche Überarbeitung des Imports, was zu einem späteren Zeitpunkt geplant ist.

Sollten Sie weitere Fragen zu den Datendiensten der DNB haben, können Sie sich gerne direkt an datendienste at dnb.de<mailto:datendienste at dnb.de> wenden.

Freundliche Grüße
i. A. Heike Eichenauer
*** Lesen. Hören. Wissen. Deutsche Nationalbibliothek ***

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Heike Eichenauer
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Von: rak-list-bounces at lists.dnb.de [mailto:rak-list-bounces at lists.dnb.de] Im Auftrag von Heuvelmann, Reinhold
Gesendet: Mittwoch, 11. Dezember 2013 13:13
An: 'Diskussionsliste zum Regelwerk RAK'
Betreff: [rak-list] AW: Verlagsorte ausserhalb Deutschlands jedoch MARC-Ländercode gw in Fremddaten DNB

Lieber Herr Rohde,
liebe Frau Herwirsch,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

danke fuer die ausfuehrliche Meldung zu diesen offensichtlichen Fehlern, insbesondere die vollstaendigen Beispiele sind sehr hilfreich.

Ich werde mich darum kuemmern, um herauszufinden, an welchen Stellen (Import aus ONIX nach Pica, Laden in unsere Datenbank, Export aus Pica nach MARC 21) die fehlerhaften Angaben entstehen, und ob und wie wir da nachbessern koennen.  Auf den ersten Blick vermute ich, aehnlich wie schon gesagt, dass wir unzulaessige Default-Annahmen machen.

Ich melde mich dann noch einmal in umfassender Form wieder.

Viele Gruesse

Reinhold Heuvelmann

--

Reinhold Heuvelmann
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Von: rak-list-bounces at lists.dnb.de<mailto:rak-list-bounces at lists.dnb.de> [mailto:rak-list-bounces at lists.dnb.de] Im Auftrag von HERWIRSCH Ilse
Gesendet: Mittwoch, 11. Dezember 2013 09:14
An: Diskussionsliste zum Regelwerk RAK
Cc: Josef Labner
Betreff: [rak-list] AW: Verlagsorte ausserhalb Deutschlands jedoch MARC-Ländercode gw in Fremddaten DNB

Sehr geehrter Herr Rohde, liebe Listenteilnehmer,

auch mir ist aufgefallen, dass in unserem Verbund (OBV) in den Fremddaten der DNB, die noch nicht erschienene Werke betreffen - oder bei denen man im DNB-Web-OPAC "in Bearbeitung" findet -, bei österreichischen Verlagen oft der Ländercode "XA-DE" statt "XA-AT" steht. Ich hatte schon die Vermutung, dass die Verlage kein Erscheinungsland melden und dann wird vielleicht automatisch der Ländercode für Deutschland ergänzt.

Mit freundlichen Grüßen
Ilse Herwirsch

Mag. Ilse Herwirsch
Formal- und Sacherschließung

LANDESMUSEUM FÜR KÄRNTEN
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
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Gesendet: Dienstag, 10. Dezember 2013 20:43
An: rak-list at lists.dnb.de<mailto:rak-list at lists.dnb.de>
Betreff: [rak-list] Verlagsorte ausserhalb Deutschlands jedoch MARC-Ländercode gw in Fremddaten DNB

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine Sache, die mir nun schon seit einiger Zeit aufgefallen ist und wo ich meine, keine Zufälle, sondern ein Muster zu sehen.
Es betrifft Fremddaten, die in den Informationsverbund Deutschschweiz, der zur MARC- und AACR2-Welt gehört, von der Deutschen Nationalbibliothek übernommen werden können (entsprechende Datenbank läuft bei uns im IDS Basel/Bern unter der Bezeichnung DNB_SRU). Nun weiss ich, dass bibliographische Datensätze aus der Reihe N Werke betreffen, die noch nicht erschienen sind, wobei einem geübten Katalogisierenden da auch so genügend Fehler auffallen, bei denen schon der Fachblick sagt, dass da etwas absolut nicht regelkonform ist - weder unter AACR2 noch unter RAK. Natürlich gibt es auch irgendwelche kleinen Modifikationen die durch den Wechsel von der RAK-/MAB- in die AACR2-/MARC-Welt vorgenommen werden, aber wohl kaum solche, die derartiges Inhaltliches betreffen(?). Ich begegne jedenfalls unter jenen bibliographischen Datensätze immer wieder welchen, die einen Verlagsort in der Schweiz haben, jedoch im MARC-Feld 008 mit dem Ländercode gw (Germany West, seit 1990 ja für Gesamtdeutschland verwendet) versehen sind.

Hier ein Beispiel aus dem Verlag Peter Lang, bei dessen Veröffentlichungen es mir als überproportional auftretend erscheint:

FMT BK
LDR 01187nam-a22003135u-4500
008 130404s2013----gw-|||||-||||-00||||eng|-
015 |a 13,N15 |2 dnb
0167 |2 DE-101 |a 1033182990
020 |a 978-3-0343-0906-6 |c Pb. : EUR 63.10 (DE) (freier Pr.), EUR 64.90 (AT) (freier Pr.), sfr 71.00 (freier Pr.)
020 |a 3-0343-0906-6
0243 |a 9783034309066
0285 |a Best.-Nr.: 430906
035 |a (DE-599)DNB1033182990
040 |a 1145
041 |a eng
0827 |a 300 |2 23sdnb
100 |a Callus, Anne-Marie
245 |a Becoming Self-Advocates |b Peple with intellectual Disability seeking a Voice |c Anne-Marie Callus
2603 |a Pieterlen |b Lang, Peter Bern |c 2013
300 |a 312 S.
084 |a 300 |2
SYS 000073457

Lassen wir die Frage aussen vor, ob die Angabe von Pieterlen als Verlagsort richtig ist, oder ob es doch Bern sein müsste (http://www.peterlang.com/index.cfm?cid=520) - beide Orte liegen in der Schweiz = Ländercode sz.
Die separate bibliographische Beschreibung der Online-Ausgabe ist übrigens nicht besser, den die trägt den Verlagsort Oxford mit Ländercode gw!

Und manchmal mag das ja schon nicht so ganz einfach zu sein, einzuordnen, wo ein Ort liegt, wenn es verschiedene mit dem gleichen Namen gibt. Bei "Cham : Springer International Publishing" möchte ich nicht in Abrede stellen, dass die Oberpfalz (http://de.wikipedia.org/wiki/Cham_(Oberpfalz)) ein schönes Fleckchen Erde ist, wo Springer ruhig auch eine Dependance errichten könnte, es handelt sich aber eben doch (vermutlich aus steuerlichen Gründen) um Cham in Kanton Zug (http://de.wikipedia.org/wiki/Cham_ZG): http://www.springer.com/about+springer/locations+worldwide?SGWID=0-173904-2052-653447-76

FMT BK
LDR 01396nam-a22003495u-4500
008 130621s2013----gw-|||||-||||-00||||eng|-
0167 |2 DE-101 |a 1036325563
020 |a 978-3-319-01395-4 |c Gb. : ca. EUR 106.99 (DE) (freier Pr.), ca. EUR 109.99 (AT) (freier Pr.), ca. sfr 133.50 (freier Pr.)
020 |a 3-319-01395-5
0243 |a 9783319013954
0285 |a Best.-Nr.: 86274321
035 |a (DE-599)DNB1036325563
040 |a 1145
041 |a eng
0827 |a 650 |2 23sdnb
245 |a Social Entrepreneurship |b Leveraging Economic, Political, and Cultural Dimensions
2603 |a Cham |b Springer International Publishing |c 2013, [2013?]
300 |a 270 S. in 1 Teil |b Approx. 270 p. 28 illus., 28 schw.-w. Ill
490 |a International Studies in Entrepreneurship |v 29
700 |a Lundstrom, Anders
700 |a Zhou, Chunyan
700 |a von Friedrichs, Yvonne
700 |a Sundin, Elisabeth
775 |i Online-Ausg.
084 |a 650 |2 sdnb
SYS 000070777

Ich hege die Vermutung, der falsche Ländercode kommt auf folgende Weise zustande: Die entsprechenden Verlage verfügen in den meisten Fällen sowohl über einen Verlagssitz in der Schweiz (oder sonstwo ausserhalb Deutschlands) als auch über einen innerhalb Deutschlands. Letzterer verpflichtet sie dazu, über die Pflichtexemplarregelung an die DNB abzuliefern:

§ 14 DNBG: Ablieferungspflicht
Ein Pflichtexemplar bei im Ausland erschienenen Medienwerken, wenn der Inhaber des ursprünglichen Verbreitungsrechts seinen Sitz, eine Betriebsstätte oder den Hauptwohnsitz in Deutschland hat (http://www.dnb.de/DE/Erwerbung/Pflichtablieferung/pflichtablieferung_node.html).

Wobei ich andererseits bei folgender Publikation nicht sehe, wo (zusätzlicher) Sitz, (weitere) Betriebsstätte oder Hauptwohnsitz jenes Verlages in Deutschland sein sollen:

FMT BK
LDR 01058nam-a22003015u-4500
008 130524s2013----gw-|||||-||||-00||||ger|-
015 |a 13,N23 |2 dnb
0167 |2 DE-101 |a 1035030411
020 |a 978-3-907142-95-0 |c Englbr. : EUR 28.00 (DE), EUR 28.80 (AT), sfr 36.00 (freier Pr.)
0243 |a 9783907142950
035 |a (DE-599)DNB1035030411
040 |a 1145
041 |a ger
0827 |a 700 |2 23sdnb
100 |a Dascher, Ottfried
245 |a «Es ist was Wahnsinniges mit der Kunst» |b Alfred Flechtheim. Sammler, Kunsthändler, Verleger |c Ottfried Dascher
2603 |a Wädenswil |b NIMBUS |c 2013
300 |a 512 S. |b zahlr. Abb
700 |a Schmitt-Föller, Rudolf
700 |a Quaschny, Rico
084 |a 700 |2 sdnb
856 |u http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?id=4347250&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm |z Inhaltstext SYS 000083631

Wädenswil liegt im Kanton Zürich und es sind keine weiteren Orte auf der Verlagswebsite angegeben: http://www.nimbusbooks.ch/kontakt, allenfalls eine Verlagsauslieferung in Deutschland (http://www.gva-verlage.de). Möglicherweise ist letztere als Inhaber des ursprünglichen Verbreitungsrechts anzusehen(?).

Da jene Bücher vorwiegend quasi über die Schiene CIP/Reihe N gemeldet sind, erhalten sie vielleicht automatisch von der DNB den Ländercode gw? Was bei Schweizer Verlagsorten nur ein wenig ärgerlich ist (kleine, aber eigentlich gern vermiedene Mehrarbeit bei der Anpassung für uns) halte ich in manch anderen Fällen für mitunter etwas heikel. Bei Publikationen eines Verlages, der seinen Hauptsitz in Wroclaw/Breslau und einen Zweitsitz in Deutschland hätte, ergäbe der Ländercode gw in geschichtlicher Hinsicht einen leichten Beigeschmack. Der Ländercode im MARC-Feld 008 sollte zweifelsohne entsprechend dem Land sein, dem der einzig- oder erstgenannte Verlagsort im MARC-Feld 260 zuzuordnen ist. Da dürften glaube ich auch die RDA keine Änderung bringen(?). Und ein wenig Ahnung von Geografie oder Kenntnisse, wie man diese Zugehörigkeit ausfindig macht, kann ja so schwer auch nicht sein (hm, ich katalogisiere auch Landkarten, da besteht vielleicht meinerseits eine stärker ausgeprägte Sensibilität dafür). Zudem hat es ja für optionale Ländercodes noch das MARC-Feld 044.

Mich würde einfach interessieren, ob auch andere da ein Muster erkennen und wenn ja, wie jene fälschliche Zuweisung des Ländercodes gw tatsächlich zustande kommt aber auch, ob das zukünftig vermieden/abgeändert werden kann - welcher Abnehmer kauft schon gerne fehlerhafte Daten ein...

Freundliche Grüsse
Bernd Martin Rohde
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Bernd Martin Rohde
Dipl.-Bibl. (FH), UP in Rare Book Librarianship (Univ. Basel)

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