[rak-list] Aufsatzbände und RDA - Teil 2

Armin Stephan armin.stephan at augustana.de
Don Jul 8 12:35:59 CEST 2010


  Lieber Herr Crönert,

was Skepsis nährt:

Die Katalogisierung ist in den letzten Jahren arbeitsteiliger geworden 
und die Nachnutzbarkeit ist vereinfacht worden. Aber sind die 
Katalogisate deshalb besser geworden oder ist die Katalogisierung gar 
erweitert worden?

Ein Hoffnungsschimmer scheint mir aber zu sein: Die Zahl der 
Aufsatz-Katalogisate hat in den Verbund-Katalogen unter der Hand 
deutlich zugenommen. Zu beobachten ist allerdings, dass sie meistens 
nach wie vor nicht von den großen Universalbibliotheken kommen.


Am 05.07.2010 12:30, schrieb Crönert, Matthias:
> Liebe Frau Wiesenmüller,
>
> Ihre Einschätzung, dass von nicht wenigen Seiten der Wunsch kommen würde, den neuen Mindeststandard unterhalb von RAK anzusiedeln, ist wohl realistischer als meine Hoffnung, einen über das RAK-Niveau hinausgehenden Standard zu definieren, um die Qualität der Kataloge noch zu verbessern.
>
> Aber weil es vielleicht doch irgendwann gelingt, die Katalogisierung bundesweit oder auch international arbeitsteiliger zu organisieren und die Katalogisierungsleistung einzelner Bibliotheken für andere besser nachnutzbar zu machen, sollten die Qualitätsanforderungen an die Katalogisate keinesfalls das RAK-Niveau unterschreiten, sondern  zumindest halten oder noch übertreffen - gerade auch hinsichtlich "enthaltener Werke".
>
> Freundliche Grüße
> Matthias Crönert
>
> --
>   Matthias Crönert
>   Bibliothek, Archiv
>   BGR / LBEG / LIAG
>   im GEOZENTRUM HANNOVER
>   Stilleweg 2
>   30655 Hannover
>   (0511) 643 3203
>   M.Croenert at bgr.de
> --
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: rak-list-bounces at lists.d-nb.de [mailto:rak-list-bounces at lists.d-nb.de] Im Auftrag von Heidrun Wiesenmüller
> Gesendet: Sonntag, 4. Juli 2010 21:49
> An: Diskussionsliste zum Regelwerk RAK
> Betreff: Re: [rak-list] Aufsatzbände und RDA - Teil 2
>
> Lieber Herr Crönert,
>
>
>> Ob thematisiert oder nicht: Die Möglichkeit, Einzelaufnahmen für Aufsätze
>> anzulegen, besteht immerhin. Und diese Möglichkeit sollte verstärkt genutzt
>> werden. Bevor man die Aufsatzverfasser mit einer Nebeneintragung in der
>> Sammelbandaufnahme unterbringt, sollte man diese Autoren doch besser
>> gleich mit einer verknüpften Aufsatzaufnahme würdigen. Denn der damit
>> verbundene Mehrwert für den Katalog lohnt den Aufwand allemal!
>>
>
> es ist ja ein Charakteristikum der RDA, dass es eine riesige Bandbreite
> gibt: Man kann sowohl hochkomplexe und sehr aufwendige Katalogisate
> machen (die auch weit über das hinausgehen, was derzeit in AACR2 gemacht
> wird - und dort ist es z.B. üblich, bis zu zwölf Aufsätze in der
> Contents-Fußnote in Kat. 505 anzugegeben) aber auch extrem verkürzte
> Katalogisate, bei denen man sich auf einige wenige Informationenen
> beschränkt. Bei den Beziehungen (sprich Eintragungen) beispielsweise ist
> im Bereich der Formalerschließung nur der erste Creator verpflichtend.
> Weitere Verfasser, sonstige beteiligte Personen sowie auch alle
> Beziehungen zu anderen Werken (z.B. Schriftenreihe) sind optional. Aber
> wenn Sie wollen, können Sie mit RDA sogar Eintragungen unter Verlagen
> machen (was für den Benutzer gar nicht so schlecht wäre - trotzdem
> stünde wohl der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen).
>
> Wenn es zu einem Umstiegsbeschluss kommt, so wird - darüber scheint
> Konsens zu bestehen - ein Mindeststandard für Deutschland und Österreich
> definiert werden müssen. Meine persönliche Empfehlung wäre, einen
> solchen Mindeststandard ungefähr auf RAK-Niveau anzulegen. Deswegen bin
> ich auch interessiert an einer RDA-konformen Möglichkeit, einen oder
> mehrere Beiträger einzutragen, um zumindest das derzeitige RAK-Niveau
> erhalten zu können.
>
> Es würde aber sicher von nicht wenigen Seiten der Wunsch kommen, den
> neuen Mindeststandard unterhalb von RAK anzusiedeln. Dass die Latte
> höher gelegt werden könnte als bisher - z.B. im Bereich von UW-Aufnahmen
> - kann ich mir, ehrlich gesagt, nur schwer vorstellen (so wünschenswert
> dies auch wäre).
>
> Natürlich gäbe es dann immer noch die Möglichkeit für jede einzelne
> Bibliothek, über den Mindeststandard hinauszugehen. Aber insgesamt sehe
> ich schon die Gefahr, dass in der Folge der RDAisierung künftig eher
> weniger Informationen erfasst werden könnten als bisher. Die große
> "Freiheit", die RDA bietet, ist da durchaus ein zweischneidiges Schwert.
> Und sie wird natürlich auch nicht gerade dazu beitragen, die
> Katalogisierung einheitlicher zu machen, wie man sich das einmal
> erträumt hat.
>
> Viele Grüße
> Heidrun Wiesenmüller
>
>
>
> --
>
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Mit freundlichen Gruessen
Armin Stephan
Jefe de Biblioteca
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