[rak-list] Application profiles
Bernhard Eversberg
ev at biblio.tu-bs.de
Tue Jan 19 12:50:04 CET 2010
Diane Hillman und Karen Coyle haben eine Präsentation bereitgestellt:
http://www.slideshare.net/smartbroad/introduction-to-application-profiles
Der wichtige Begriff "Application profile" wird zu klären versucht,
der sich in der Dublin-Core-Bewegung herausgebildet hat.
Empfehlung: Mit Folie 64 beginnen bis zum Ende (Nr. 77), dann ab
Folie 1 zur genaueren Erklärung einiger Schlüsselbegriffe.
Denn das Endstück begründet erst die Wichtigkeit des Konzepts für
unseren Bereich und setzt dabei nicht die exakte Kenntnis der
Begriffe voraus.
Es steht noch manch Nebulöses drin, aber irgendwo müssen ja auch
mal Visionen formuliert werden.
Hier schnell mal eben die Folien ab Nr. 64, versuchsweise übersetzt:
Der Kontext für Anwendungsprofile
Interoperabilität verstehen
-- In unserer gewohnten "Welt" haben wir Interoperabilität
durch "Anwendung von Normen" erreicht:
-- Alle arbeiteten in einem geschlossenen System nach denselben
Regeln
-- Daten wurden von Menschen nach strengen Richtlinien erfaßt
-- In einer offenen Welt beruht Interoperabilität auf:
-- Technologien, die über eine einzelne Gemeinschaft hinausreichen
-- Daten, die in differenzierter Weise von Menschen mit
unterschiedlichen Sichtweisen erzeugt werden
-- Maschinen, die ein wenig mit menschlichen Unzulänglichkeiten
umgehen können
Warum dieser neue Ansatz?
-- Wir haben schon lange erkannt, daß Konsens innerhalb einer
geschlossenen Gemeinschaft nicht aureicht
-- In einer Welt mit Anwendungsprofilen können wir über einen
gemeinsamen Kern allgemein nützlicher Daten hinaus in
verschiedene Richtungen spezialisieren
[B.E.: Dieser "gemeinsame Kern" ist natürlich ein Kernproblem, das
nochnicht als rundum gelöst gelten kann]
-- Wir brauchen keine Menschen, die Spezialdaten zurechtstutzen,
um den Austausch und die Interoperabilität zu erreichen
-- Maschinen können, wo nötig, Verbindungen schlagen zu Spezial-
daten, ohne diese ihres speziellen Gehalts zu berauben
Der Wert einer offenen Welt
-- Wir können den Weg, der zu gehen ist, nicht allein gehen
-- Wir dürfen Daten außerhalb der Bibliothekswelt nicht ignorieren
-- Wir können nicht alle Daten von Menschen erstellen lassen
-- Wir können uns nicht leisten, unsere Gewohnheiten NICHT neu
zu überdenken.
Was gibt es in der Außenwelt? Daten!
-- Oft sind die Daten frei zugänglich und leicht erreichbar
-- Die Daten sind "gut genug" (Unser Zeug ist auch nicht perfekt!)
-- Wir erreichen Ziele, die mit unseren selbstgemachten Daten
allein nicht zu erreichen wären
-- Andere kümmern sich um die Pflege der Daten
-- Wir können entscheiden, was wir nutzen und was nicht,
Anwendungsprofile erlauben uns die Nutzung zu dokumentieren,
Vorgänge zu automatisieren, und Daten für andere sichtbar in
einen Kontext zu stellen
[Und dann wird's ein wenig mehr spekulativ:]
Unser Umgang mit Daten muß sich ändern
-- Datensätze können ad hoc aus Angaben zusamengesetzt werden
statt als Ganzes fixiert [in MARC-Sätzen] vorzuliegen
-- Daten auf Ebene der einzelnen Angaben [statements] können
leichter verwaltet und verbessert werden als Datensätze
-- Statements [statt Sätzen] können je für sich eine Herkunfts-
angabe enthalten, womit dann Qualitätsentscheidungen mit einer
feineren "Granularität" möglich werden.
Wie kommen wir von hier nach dort?
Nutzen, was wir schon kennen
-- Die RDA-Vokabularien
-- Die Grundsätze der Erweiterung, die es in den
benutzten RDF-Vokabularien gibt
-- Unsere Erfahrung im Erstellen und Nutzen von Daten
Uns eine neue Zukunft bauen
-- Unsere Ideen und Erfahrungen mit bibliographischen
Daten in die weite Web-Welt hinaus verbreiten
-- Neuere Technologie nutzen, um mehr Effizienz,
Transparenz und Funktionalität zu gewinnen
-- Wenn Sparmaßnahmen die einzige Antwort sind, dann ist
der Endpunkt Null
-- unser kostbares Humankapital nutzen zum Denken, Auswerten,
Qualität zu verbessern und Innovation zu entwickeln
Was wir dmit unseren Altdaten?
-- Wir können sie für unterschiedliche Zwecke in jeweils
passender Weise umformatieren
-- Wir können immer noch MARC als (nicht ganz verlustfreies)
Austauschformat nutzen, so lange es gebraucht wird
-- MARC hat zuwenig Flexibilität für die neue, im Web
vernetzte Datenwelt
-- Wir können unsere Fertigkeiten und Erkenntnisse der
bibliographischen Beschreibung nutzen, um den Weg
nach vorn zu weisen.
Einige konkrete Vorschläge
-- Spezial-Communities denken schon darüber nach, was
sie über RDA hinaus brauchen
-- Die Erweiterbarkeit von RDF-Vokabularien sorgt
für einige Wahlmöglichkeiten
-- Verschläge können in den RDA-Prozeß eingebracht werden
-- Vokabularien können auch inherhalb einer Community
erweitert werden
-- Die Möglichkeit von Erweiterungen begegnet der Realität,
daß dem Konsens Grenzen gesetzt sind, und daß Spezialdaten
u.U. besser auf einer anderen Ebene betreut werden
Was gewinnen wir?
-- Mit Anwendungsprofilen können wir:
-- Unsere Entscheidungen klar dokumentieren
-- Die Übereinstimmung mit unseren Absichten messen
-- Unsere Entscheidungen maschinengängig ausdrücken
-- Verbindungen zu anderen Communities knüpfen, indem
wir deren Datensemantik nachnutzen
-- RDA bringt diese Ideale in seinen erklärten Zielen
zum Ausdruck
Unsere Rolle überdenken
-- Weniger Stückproduktion von Datensätzen, mehr Datendesign,
Datenverbesserung und -auswertung
-- Die gegenwärtigen Einschränkungen unserer Mittel als Chance
begreifen, uns neu zu erfinden
Links:
-- Richtlinien für Dublin Core Anwendungsprofile
http://dublincore.org/documents/profile-guidelines/
-- RDA Vokabularien
http://metadataregistry.org/rdabrowse.htm
B.Eversberg
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