[rak-list] Deutsche Sprache - schwere Sprache
Armin Stephan
armin.stephan at augustana.de
Tue May 20 14:45:17 CEST 2008
Liebe Kollegen,
bitte, bitte nicht in eine Kulturdebatte abgleiten.
Darum geht es hier doch nun wirklich nicht, sondern um die unumgängliche
praktische Frage, wie am effektivsten mit dem neuen Regelwerk gearbeitet
werden kann.
Klar ist: Die Erstveröffentlichung wird in englischer Sprache erfolgen. Eine
englische Fassung wird also, wie Herr Eversberg zurecht betont, zuerst und
sofort vorliegen. Eine deutsche Fassung kann erst der nächste Schritt sein.
Die Befürchtung von Herrn Eversberg, dass wir dadurch in die Situation
eines permanenten Hinterherhinkens geraten könnten, ist sicher nicht von
der Hand zu weisen.
Andererseits aber auch nicht die Befürchtung von Herrn Heine, dass es
unvorstellbar ist, dass die Katalogisierungsfachkräfte in Deutschland auf
Dauer mit einem englischen Regelwerk arbeiten könnten.
Ich könnte mir vorstellen, dass es technisch kein unüberwindbares Problem
sein sollte, die Erstausgabe, die nach aller Wunsch eine Online-Fassung
ist, so zu gestalten, dass sie auf Mehrsprachigkeit angelegt ist.
Wir haben es bei einem Katalogisierungsregelwerk ja nicht mit einem ewig
langen Fließtext zu tun, sondern mit einem in kleine Textblöcke bzw.
Paragraphen gegliederten Text.
Man könnte den Text also so darstellen, dass man beim Aufruf des Textes
zunächst die englische Fassung sieht. Hinter jedem Paragraphen gäbe es
aber kleine Fähnchen, die man anklicken kann, mit der Wirkung, dass der
Text des jeweiligen Paragraphen unter dem englischen Text in der
betreffenden Sprache angezeigt wird.
Ein solches Konzept hätte meines Erachtens verschiedene Vorteile:
- Die Übersetzung könnte - auch interaktiv - sukzessive erfolgen. Wer sich
tiefer in einen Paragraphen einarbeiten muss, weil seine Arbeit das gerade
erfordert, und so ohnehin gezwungen ist, den Text zu übersetzen, könnte
die Frucht dieser Arbeit einbringen. Der Text würde so nach und nach
vollständig übersetzt, die praxisrelevantesten Paragraphen zuerst.
- Der deutsche Text würde immer gemeinsam mit dem englischen Text
angezeigt werden. Das würde den Terminologietransfer sicher erleichtern.
Auch eine nicht so gelungene Umsetzung eines Begriffes ins Deutsche
hätte den englischen Terminus immer als Korrektiv sichtbar neben sich.
Womöglich hat man solche Ideen schon angedacht?
Mit freundlichen Gruessen
Armin Stephan
Jefe de Biblioteca
Augustana-Hochschule / Bibliothek
D-91564 Neuendettelsau
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