[rak-list] Zur RDA-Genese
Rita Albrecht
r.albrecht at ub.uni-frankfurt.de
Thu Dec 22 12:28:45 CET 2005
Bernhard Eversberg schrieb:
> Es geht nun aber nicht um Wortklauberei - nur kann man sie nicht ganz
> vermeiden, es sei denn, man will auf eine Übersetzung gleich völlig
> verzichten.
Lieber Herr Eversberg,
liebe Listenleser,
auch ich habe mit der Lektuere der RDA begonnen. Bekannt waren im
Vorfeld der Veroeffentlichung des ersten Entwurfteils schon Aussagen des
Joint Steering Committees, das neue Regelwerk solle sich neben
Bibliotheken auch anderen Anwenderkreisen oeffnen und sowohl sprachlich
als auch in der Anwendung einfacher werden.
Nach meinen allerersten Eindruecken ist insbesondere die sprachliche
"Entruempelung" hervorragend gelungen. Herr Eversberg hat in seiner Mail
bereits viele konkrete Beispiele benannt, wo man sich weg von der
bibliothekarischen Terminologie hin zu "normaler" englischer Sprache
orientiert hat. Ich denke, dadurch und dass teilweise auch neue
Sichtweisen gewagt werden (wie z.B. das kleine neue Kapitel zu
"Bezugsbedingungen", in das eine verlegerisch gepraegte Sicht
eingeflossen ist), eroeffnet tatsaechlich die Chance, dass hier ein
universell und international anwendbares Regelwerk fuer viele denkbare
Anwendungen entsteht, in denen "Ressourcen" formal beschrieben werden
sollen. Vielleicht gelingt es uns dadurch tatsaechlich, Archive, Museen,
Bibliotheken, andere (kulturelle) Einrichtungen oder auch Verlage naeher
zusammen zu bringen.
Wir sollten die Zeit bis zum angekuendigten Erscheinen der RDA (2008)
nutzen, unsere deutsche bibliothekarische Terminologie zu hinterfragen.
Es wuerde keinen Sinn machen, diese bei einer moeglichen Uebersetzung
der RDA dort wieder einzubringen. Das eroeffnet uebrigens neben den
bereits erwaehnten Chancen die Moeglichkeit, dass uns irgendwann auch
unsere Benutzer besser verstehen werden!
Auch ich wuensche ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rusch ins
neue Jahr!
Ihre
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Rita Albrecht
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