Antw: Re: [rak-list] RFK

[Bernhard Eversberg]

On 1 Apr 04, at 9:22, Armin Stephan wrote:

> > Sind Sie denn NICHT dafuer, dann den Index, und einen leicht
> > fasslichen Hinweis dazu, erscheinen zu lassen?
> 
> Das ist ganz sicher ein nuetzliches Feature. Mir faellt allerdings auf, 
> wie sehr Sie an diesem Punkt der GBV-(Gedanken-)Welt verhaftet 
> sind. Mir faellt spontan kein Bibliothekssystem in Deutschland ein, das 
> so etwas macht - ausser PICA.
Das ist kein Argument dagegen. Machen tut es auch die Landesbibliographie BW, 
soviel ich weiss.

> 
> Persoenlich ging es mir allerdings oft so, dass mich der dann 
> eingeblendete Index eher verwirrte als mir weiterhalf.
> 
Eine Frage des Designs! Stellt das Konzept nicht in Frage. Gerade fuer Namen ist 
ein Index unverzichtbar, und vor allem dann, wenn man eben keine konsequente 
Namensnormung hat. Das ist alles laengst bekannt und begruendet und 
unwidersprochen:
   http://www.allegro-c.de/formate/dgf.htm

> 
> Es geht mir nicht um mehr Treffer finden, sondern um leichter finden.
> 
Klar, aber es ist nun mal so, dass die Unschaerfe (Mangel an Praezision, um es 
terminologisch besser zu sagen) steigt, wenn man mehr Indexeintraege auf 
verschiedenste Weise konstruiert. Das ist seit langem bekannt, aber nicht zu 
aendern: "recall" und "precision" kann man nicht zugleich maximieren.

> Denken Sie doch bitte einmal daran, wieviel 
> "Unschaerfe" wir den Benutzern bei Schlagwort-Recherchen zumuten. 
> Wir erfassen Schlagwort-Ketten, lassen aber nur nach 
> Einzelschlagwoertern suchen (oft auch ueber mehrere Ketten hinweg). 
> Das ist alles strukturell verbockt von uns Bibliothekaren und eine 
> wirkliche Zumutung fuer unsere Benutzer. Vielleicht mit ein Grund 
> dafuer, dass es kaum Schlagwort-Recherchen gibt (nach KVK-
> Ermittlungen beinhalten nur 3 Prozent der Anfragen Schlagwoerter).
"Beinhalten?" 
Sicher hat das mehrere Gruende. Einer davon ist, dass eben ueberwiegend die 
Defaults genutzt werden und alles Umschalten und Anklicken weniger oft zum Tragen 
kommt. Aber die uebergreifende Schlagwortsuche ist nicht nur wegen der 
Indexierung problematisch, sondern vor allem wegen uneinheitlicher Anwendung und 
Abdeckungsgrad.
> 
> Was eine Stichwort-Indexierung von Personennamen im Vergleich an 
> "Unschaerfe" braechte, ist meines Erachtens harmlos.
Sage ich doch!

> Schoen. Ich bleibe allerdings dabei, dass das Regelwerk fordert und 
> nicht nur empfiehlt. Das ist eine grosse Chance und ein maechtiges 
> Werkzeug, das wir nicht durch Geringachtung, was seine 
> Moeglichkeiten betrifft, "entschaerfen" sollten.
> 
Fuer diese radikale Sichtweise wird sich wohl keine Mehrheit finden.

B.E.


Bernhard Eversberg
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