[rak-list] Re: Beschluss des Standardisierungsausschusses vom 27.11.2002

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Thu Dec 5 17:44:09 CET 2002


Zitat:
[...]
Not chaos-like together, crushed and bruised,
but, as the world, harmoniously confused.
Where order in variety we see, 
and where, though all things differ, all agree.
(Alexander Pope)

Eckart Haerter
NIEDERSAECHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITAETSBIBLIOTHEK
GOETTINGEN
Service Zentrum Hochschulbibliothek (SZH)
Historisches Bibliotheksgebaeude
Papendiek 14
D – 37073 Goettingen





> [Ich wurde gebeten, meinen gestrigen Inetbib-Beitrag auch noch in
> diese Liste zu bringen - hier ist er also]
> 
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
> 
> wie sich die Bilder gleichen - auch nach dem Nikolausbeschluss waren
> von den Mitgliedern des Standardisierungsausschusses recht
> unterschiedliche Meinungen darueber zu hoeren, was sie denn nun
> eigentlich beschlossen haetten. Wer nicht an der Sitzung teilgenommen
> hat, muss sich aber doch wohl an das halten duerfen, was in den
> befuerworteten Antraegen steht. Wenn man nun also offenbar Exegese
> betreiben muss, stelle ich meine als Philologin und Historikerin
> erworbenen Kenntnisse bei der Quelleninterpretation gerne zur
> Verfuegung.
> 
> Der Vorsitzende des Standardisierungsausschusses berichtet:
> 
> >Die Vertreter des GBV und der Bayerischen Staatsbibliothek, welche
> >ausdruecklich einen solchen Antrag auf Fortsetzung der Aktivitaeten
> >an den RAK (ohne zeitliche Befristung) vorgelegt bzw. unterstuetzt
> >haben, bestaetigten in der Sitzung am 27. November ausdruecklich,
> >dass sich die von ihnen vertretenen Antraege bewusst auf die
> >Fortfuehrung der Arbeiten an den RAK und gerade nicht auf RAK2
> >beziehen. 
> 
> Ja nun, dann haetten sie ihren Text aber auch entsprechend formulieren
> sollen.
> 
> Zum gefaelligen Vergleich:
> 
> Zitat aus der Begruendung des GBV-Antrags:
> 
> "1. Zu den erklaerten Zielen der Weiterentwicklung der RAK gehoert
> neben weiteren wichtigen Aspekten (Anpassung an die Online-Welt,
> Vereinfachung des Regelwerks, Vereinheitlichung von RAK und RSWK,
> verstaerkte Beruecksichtigung wirtschaftlicher Aspekte) auch die
> Anpassung an internationale Regelungen. Dabei sind bereits beachtliche
> Ergebnisse erreicht worden (z. B. Verfasser, Titel) und man war dem
> Ziel einer Neuausgabe schon sehr nahe; auch fuer eine weitergehende
> Annaeherung gibt es konkrete Plaene. Die Bibliotheken im GBV halten
> die Weiterentwicklung der RAK daher fuer einen erfolgversprechenden
> Weg, um schnell bessere internationale Kompatibilitaet zu erreichen,
> und ein solcher Weg sollte nicht kurz vor dem Ziel einfach verlassen
> werden."
> 
> Zitat aus der Begruendung des (abgelehnten) Antrags der
> baden-wuerttembergischen Bibliotheksdirektoren, welcher uebrigens
> _vor_ dem GBV-Antrag entstanden ist:
> 
> "1. Zu den erklaerten Zielen der RAK2-Entwicklung gehoert neben
> weiteren wichtigen Aspekten (Anpassung an die Online-Welt,
> Vereinfachung des Regelwerks, Vereinheitlichung von RAK und RSWK,
> verstaerkte Beruecksichtigung wirtschaftlicher Aspekte) auch die
> Anpassung an internationale Regelungen. Dabei sind bereits beachtliche
> Ergebnisse erreicht worden (z. B. Verfasser, Titel); auch fuer eine
> weitergehende Annaeherung gibt es konkrete Plaene. Die
> baden-wuerttembergischen Bibliotheksdirektorinnen und -direktoren
> halten die RAK2 daher fuer einen erfolgversprechenden Weg, um bessere
> internationale Kompatibilitaet zu erreichen, der nicht leichtfertig
> aufgegeben werden sollte."
> 
> Merken Sie was?
> 
> Wenn der Name RAK2 (der stets nur ein Arbeitstitel war) nicht mehr
> genehm ist, kann man das Kind meinetwegen gerne umtaufen. Aber
> inhaltlich kann sich dieser Passus auch im GBV-Antrag nur auf das
> beziehen, was man gemeinhin mit den RAK2 verbindet. So war er
> urspruenglich gemeint, und diese Intention kann man nicht aendern,
> indem man einfach "RAK2" durch "RAK" ersetzt.
> 
> Man kann den Vergleich fortfuehren, z.B. beim Punkt 3:
> 
> GBV:
> 
> "3. Das 'Einfrieren' der Weiterentwicklung praejudiziert zudem eine
> Entscheidung für den Voll-Umstieg. Die endgueltige Entscheidung soll
> jedoch laut Protokoll der Sitzung vom 06.12.2001 erst nach Vorliegen
> der Ergebnisse aus der Studie fallen. Aus dieser koennte sich * wie
> der Vorsitzende des Standardisierungsausschusses in Augsburg
> ausfuehrte * aber durchaus auch ergeben, dass ein Umstieg auf die
> angloamerikanischen Standards nach einer Kosten-Nutzen-Abwaegung nicht
> sinnvoll ist Für diesen Fall waeren die weiter entwickelten RAK die
> notwendige und einzig denkbare Alternative und sollten deshalb zuegig
> fertiggestellt werden. Wuerde man die Arbeit daran erst 2004 wieder
> aufnehmen, waeren mindestens zwei volle Jahre verloren."
> 
> BW:
> 
> "3. Das 'Einfrieren' der RAK2-Arbeit praejudiziert zudem eine
> Entscheidung für den Voll-Umstieg. Die endgueltige Entscheidung soll
> jedoch laut Protokoll der Sitzung vom 06.12.2001 erst nach Vorliegen
> der Ergebnisse aus der Studie fallen. Aus dieser koennte sich - wie
> der Vorsitzende des Standardisierungsausschusses in Augsburg
> ausfuehrte - aber durchaus auch ergeben, dass ein Umstieg auf die
> angloamerikanischen Standards nach einer Kosten-Nutzen-Abwaegung nicht
> sinnvoll ist. Die baden-wuerttembergischen Bibliotheksdirektorinnen
> und -direktoren halten dieses Ergebnis sogar fuer das
> wahrscheinlichste. Fuer diesen Fall waeren die RAK2 die gebotene
> Alternative und sollten deshalb zuegig fertiggestellt werden. Wuerde
> man die Arbeit daran erst 2004 wieder aufnehmen, waeren mindestens
> zwei volle Jahre verloren."
> 
> Was, so raetselt man, koennen denn die "weiterentwickelten RAK", deren
> Weiterentwicklung "eingefroren" war und die nun "zuegig
> fertiggestellt" werden sollen, anderes sein, wenn nicht die RAK2?
> 
> >Die Wiederaufnahme der Arbeit an den RAK haette zudem nicht foermlich
> >beschlossen werden muessen, da sie bisher ja nicht eingestellt wurde.
> 
> Eben, lieber Herr Dugall, eben.
> 
> Die Kollegen aus Bayern haben sich in ihrem Antragstext sogar explizit
> zum Thema RAK2 geaeussert, naemlich in Punkt 4 der Begruendung:
> 
> "Ein Einbeziehen des jeweils aktuellen Entwicklungsstandes der RAK2 in
> die Studie ist zu empfehlen."
> 
> Und das geht ja wohl nur, wenn man die RAK2 auch weiterentwickelt,
> oder?
> 
> Und schliesslich ist da noch der Antrag der AG Bibliotheken der KMK,
> der vom Standardisierungsausschuss - wie uns Herr Geisselmann
> berichtet hat - als "inhaltlich identisch" mit den Antraegen von GBV
> und Bayern gewertet wurde. In diesem bittet die AG die Arbeitsstelle
> fuer Standardisierung, "dafuer Sorge zu tragen, dass bis zum Abschluss
> der Studie auch die "RAK 2" vorliegen."
> 
> Umissverstaendlicher kann man es eigentlich nicht ausdruecken.
> 
> Bleibt die Frage, warum der Antrag aus BW (und wohl auch andere, die
> aehnlich formuliert waren) abgewiesen wurde, worauf Herr Dugall
> hinweist:
> 
> >Er hat damit gleichzeitig nicht fuer die Wiederaufnahme oder
> >Weiterarbeit an einem anderen Regelwerk votiert, da diesbezueglich
> >lautende Antraege vorher keine Mehrheit fanden.
> 
> Hier muss ich mich geschlagen geben - dass kann ich mir beim besten
> Willen nicht erklaeren (habe mich aber andererseits an
> Widerspruechlichkeiten im Verfahren laengst gewoehnt).
> 
> Mit freundlichen Gruessen
> Heidrun Wiesenmueller
> --------------------------------
> Heidrun Wiesenmueller M.A.
> Wuerttembergische Landesbibliothek 
> Landesbibliographie / Karten- und Graphische Sammlung
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> Konrad-Adenauer-Str. 8  D-70173 Stuttgart
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